CDP-Scoring-Methodik: Welche Änderungen gibt es 2025 im Vergleich zu 2024 und worauf sollten Unternehmen achten?
13.05.2025
CDP-Scoring-Methodik 2025: Änderungen zu 2024 und was Unternehmen berücksichtigen sollten
In dem Artikel richten wir den Blick auf die CDP-Scoring-Methodik 2025 und wollen die Fragen beantworten, wie die eingereichten Daten in Scores übersetzt werden, und was hat sich gegenüber 2024 verändert hat. Für Nachhaltigkeitsverantwortliche in Unternehmen – ob KMU oder Großkonzern – ist es entscheidend zu verstehen, nach welchen Kriterien CDP die Leistung bemisst.
Stabile Grundlagen mit gezielten Verbesserungen
Zunächst die gute Nachricht: Die Bewertungslogik von CDP bleibt 2025 weitgehend stabil. Nach Aussage von CDP ist die Scoring-Methodik dieses Jahr nur verfeinert worden, um Formulierungen klarer und die Bewertung konsistenter zu machen 1
. Es wurden keine radikal neuen Bewertungskriterien eingeführt. Die grundlegenden Score-Level (Leadership, Management, Awareness, Disclosure) und das Punktesystem dahinter bleiben gleich. Dies gibt Unternehmen Planungssicherheit – wer 2024 die Mechanik verstanden hat, kann 2025 daran anknüpfen.
CDP hat jedoch drei Bereiche hervorgehoben, in denen Verbesserungen bzw. Änderungen vorgenommen wurden 2
:
Essential Criteria – präzisere Leitlinien: Die sogenannten Essential Criteria sind die unverzichtbaren Kernpunkte, die ein Unternehmen erfüllen muss, um überhaupt in höhere Score-Bereiche vorzudringen. Sie setzen quasi eine Baseline für A- und B-Scores, indem sie sicherstellen, dass wichtige Datenpunkte berichtet wurden (z.B. vollständige Emissionsangaben, Klimaziele, Risikoanalysen). Diese Essential Criteria bleiben 2025 unverändert bestehen, jedoch liefert CDP nun klarere Hinweise, was genau erwartet wird. Besonders bei heiklen Punkten wie Ausschlüssen (wenn z.B. ein Teil des Unternehmens nicht abgedeckt wird) oder Nicht-Beantwortung einzelner Unterfragen gibt CDP zusätzliche Guidance: Unternehmen sollen deutlich machen, warum etwa bestimmte Emissionsquellen ausgeschlossen wurden und wie relevant diese sind. Für den Bereich Wald- und Wassersicherheit wurde erläutert, welche Datenpunkte bei Ausschlüssen geprüft werden (etwa Nicht-Offenlegung bestimmter Rohstoffe). Das heißt, 2025 wird noch stärker auf nachvollziehbare Begründungen geachtet. Tipp: Sicherstellen, dass alle Essential Criteria erfüllt werden und zu jedem Pflichtpunkt entweder Daten oder eine überzeugende Begründung liefern, falls etwas nicht vorliegt.
Finanzsektor: Veröffentlichung von Wald- und Wasserscores: Eine wichtige Änderung betrifft Finanzinstitute (Banken, Versicherer, Investoren), die an CDP teilnehmen. Ab 2025 wird CDP die Scores für Wald- und wasserbezogene Finanzierungstätigkeiten erstmals öffentlich machen. Bisher erhielten Finanzunternehmen zwar intern Bewertungen, wie gut sie z.B. Entwaldungsrisiken in ihrem Kreditportfolio managen oder Wasseraspekte berücksichtigen, aber diese wurden nicht veröffentlicht. Nun jedoch hält CDP den Zeitpunkt für gekommen, um ein Zeichen zu setzen: Die Auswirkungen auf Wald und Wasser sind auch im Finanzsektor wichtig und sollen transparent gemacht werden. Konkret bedeutet das, dass z.B. eine Bank, die am CDP Climate, Forests & Water Programm teilnimmt, neben ihrem Klima-Score künftig auch einen Wald-Score und Wasser-Score öffentlich ausgewiesen bekommt – analog zu Industrieunternehmen, bei denen dies schon üblich ist. (Ausnahmen gelten nur, wenn ein Unternehmen gemäß CDP-Richtlinien ein privates Score-Paket nutzt, was aber bei den meisten börsennotierten Finanzinstituten nicht der Fall ist.) Für betroffene Unternehmen heißt es: Wald- und Wasser-Themen nicht vernachlässigen! Auch wenn der Schwerpunkt oft auf dem Klimarisiko liegt, werden Stakeholder ab 2025 Einblick erhalten, wie z.B. das Forst-Risiko in Kreditportfolien oder Wasserstress im Investmentportfolio bewertet wurde. Wer hier schlecht abschneidet, kann nicht mehr darauf vertrauen, dass es unter Verschluss bleibt.
SME-Scoring – Anpassung der Bewertungsstufen: KMUs sind erst seit 2024 mit einer eigenen Schiene im CDP-Scoring vertreten. Damals führte CDP den SME-Score ein, der nur den Klimabereich umfasst und zunächst noch vorsichtig kalibriert war. 2025 nimmt CDP eine Anpassung der Schwellenwerte für KMU-Scores vor, basierend auf den Erfahrungen des ersten Jahres. Wichtig zu wissen: Ein A-Score ist im SME-Programm weiterhin nicht vorgesehen. Genauso wie 2024 können KMUs maximal ein B erreichen – das SME-Score-Spektrum reicht von D bis B (wobei B Führung in der KMU-Peergroup signalisiert). Ein SME A-Level wird (noch) nicht vergeben, da CDP erst mehr Daten sammeln möchte, um eine wirklich aussagekräftige Leadership-Kategorie für KMUs zu definieren. Mit anderen Worten: Unternehmen, die den KMU-Fragebogen nutzen, erhalten am Jahresende einen Score zwischen B und D, selbst wenn sie alles perfekt erfüllen. Dieses Vorgehen dient dazu, realistische Maßstäbe zu setzen und KMUs nicht an den gleichen absolut hohen Anforderungen wie Großkonzerne zu messen – zumindest in dieser Übergangsphase. CDP betont, dass es 2025 keine Änderungen auf Fragen-Ebene bei der Bewertung gibt (die Scoringkriterien jeder einzelnen Frage bleiben gleich), aber die Kriterien für die Score-Level werden überprüft und eventuell leicht justiert, um die Verteilung der KMU-Ergebnisse sinnvoll abzubilden. Die Daten aus 2024 werden genutzt, um ab 2025/26 ein robustes Scoring-Modell für KMUs zu entwickeln, das dann ggf. auch eine A-Bewertung für Vorreiter zulässt. Für KMUs bedeutet das: Wer 2024 ein B bekam, kann 2025 wieder ein B anstreben – ein A ist vorerst unerreichbar, es sei denn, man wechselt in den Full Questionnaire.
Worauf sollten sich Unternehmen vorbereiten?
Angesichts dieser Änderungen sollten Unternehmen – je nach Zugehörigkeit – folgende Punkte auf dem Radar haben:
Alle Unternehmen (Corporate & KMU): Überprüfen Sie die Essential Criteria. Diese stellen sicher, dass Sie keine „KO-Kriterien“ übersehen. Beispielsweise müssen ein Klimaziel, Emissionsdaten und Verantwortlichkeiten angegeben sein. Nutzt die 2025er Leitfäden, um zu sehen, ob CDP zusätzliche Erläuterungen erwartet (z.B. bei Ausklammerung von Teilen des Geschäfts). Transparenz bei Grenzen und Ausnahmen ist 2025 noch wichtiger, um keine Abzüge zu riskieren.
Industrie/Non-Financial Corporates: Hier ändert sich in der Scoring-Methodik wenig. Wenn euer Unternehmen sowohl Klima- als auch Wald- und Wasserfragebögen beantwortet hat, erhaltet ihr wie gehabt drei Scores (einen pro Thema). Plastik und Biodiversität bleiben 2025 unbewertet (sie fließen in keinen Score ein). Neu ist hauptsächlich, dass im Hintergrund die Bewertung etwas klarer gefasst wurde. Praktisch könnte das bedeuten, dass Begründungen für „nicht zutreffend“ jetzt genauer geprüft werden. Bereitet also interne Erklärungen vor, falls Sie bestimmte Fragen nicht beantworten (können).
Ausblick: Kontinuität und kontinuierliche Verbesserung
Die Updates in der CDP-Scoring-Methodik 2025 signalisieren, dass CDP auf Kontinuität setzt, gepaart mit einer schrittweisen Erhöhung der Messlatte. Langfristig wird CDP weitere Themen (wie Biodiversität, Plastik) wahrscheinlich stärker gewichten und möglicherweise ins Scoring aufnehmen – wer jetzt schon Daten sammelt, verschafft sich einen Vorsprung.
CDP veröffentlicht umfangreiche Scoring-Leitfäden pro Frage. Bei der Anzahl an Fragen, kann es allerdings schnell unübersichtlich und zeitintensiv werden, für jede Frage die Bewertungskriterien nachzuvollziehen. Automatisierung und KI können helfen, im Bewertungsprozess nichts zu übersehen. Unsere Browser Erweiterung von turnus.ai gibt Antwortvorschläge auf Basis der Firmendaten, prüft, ob alle erforderlichen Felder befüllt sind oder wo möglicherweise Verbesserungspotenzial für einen höheren Score besteht.
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