CDP-Rating und Offenlegung 2025: Was Unternehmen wissen müssen
09.05.2025
CDP-Rating und Offenlegung 2025: Was Unternehmen wissen müssen
CDP-Rating, CDP-Offenlegung und die entsprechenden Fragebögen für 2025 sind aktuell ein relevantes Thema bei Nachhaltigkeitsverantwortlichen in KMUs und Konzernen. Vor dem anstehenden Berichtszyklus der Non-Profit-Organisation CDP (früher „Carbon Disclosure Project“), geben wir Einblicke zum CDP-Disclosure-Zyklus 2025, inklusive Fristen und Timeline, welchen Nutzen eine CDP-Offenlegung bringt und wie aufwendig der Prozess ist? Dieser Artikel liefert einen umfassenden Überblick und gibt Entscheidern im Nachhaltigkeitsbereich praktische Einordnung.
Was ist das CDP-Rating?
Das CDP-Rating ist eine standardisierte Bewertung der Umweltleistung eines Unternehmens, basierend auf den Angaben im jährlichen CDP-Fragebogen. Unternehmen, die am CDP-Programm teilnehmen, erhalten am Ende des Zyklus eine Note auf einer Skala von A bis D (mit A als Bestnote). Diese „Level of Engagement“-Skala entspricht vier Stufen: A (Leadership), B (Management), C (Awareness) und D (Disclosure). Ein F wird vergeben, wenn ein Unternehmen nicht ausreichend Daten geliefert hat oder gar nicht auf die Anfrage reagiert. Die Noten spiegeln wider, inwieweit ein Unternehmen Transparenz zeigt und wie weit es in Sachen Klimaschutz, Wasser- und Waldmanagement sowie anderen Umweltbereichen fortgeschritten ist. Ein A-Rating bedeutet, dass das Unternehmen als führend betrachtet wird – es hat entsprechend umfassende Transparenz bewiesen und befindet sich in der Umsetzung konkreter Maßnahmen. B-Rating steht für ein systematisches Management von Umweltbelangen, C deutet auf grundlegendes Bewusstsein hin und D zeigt, dass zwar einige Daten offengelegt wurden, aber noch kaum strategische Integration stattfindet.
Hintergedanke des CDP-Ratings ist die Idee, einen global einheitlichen Standard für Umwelttransparenz zu schaffen. CDP ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die seit 20 Jahren Daten zu Klima-, Wasser- und Waldrisiken von Unternehmen sammelt. Jedes Jahr ruft CDP Tausende Firmen weltweit – oftmals auf Aufforderung von Investoren oder großen Kunden – dazu auf, einen detaillierten Fragebogen zu Klimawandel, Wassersicherheit und Entwaldung auszufüllen. Die Antworten werden von CDP ausgewertet und führen zum Rating. Für die teilnehmenden Unternehmen ist das CDP-Rating zu einem wichtigen KPI in der Nachhaltigkeitsbewertung geworden: Investoren, Geschäftspartner, NGOs und Medien achten zunehmend auf diese Note. Ein hohes CDP-Rating (vorzugsweise A oder B) signalisiert Transparenz, Verantwortungsbewusstsein und Fortschritt in der nachhaltigen Unternehmensführung.
CDP-Offenlegung 2025: Fristen und Ablauf des Disclosure-Zyklus
Der CDP-Disclosure-Zyklus 2025 folgt einem festen jährlichen Ablauf, den Unternehmen genau kennen sollten. Wichtigste Etappen und Fristen sind im offiziellen Zeitplan festgehalten1
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Ende März 2025 – Veröffentlichung des Fragebogens: CDP stellt den CDP-Fragebogen 2025 sowie die zugehörigen Leitfäden in PDF-Form online bereit. Ab diesem Zeitpunkt können sich Unternehmen inhaltlich vorbereiten.
Ende April 2025 – Scoring-Methodik veröffentlicht: In der Woche um den 28. April publiziert CDP die Bewertungsmethodik 2025 als PDF. Darin ist transparent dargelegt, wie die Antworten später zum Score führen. Gleichzeitig können ab Ende April auch CDP-Requester – also z.B. große Abnehmer oder Investoren – ihre Listen mit Aufforderungen zur Teilnahme erstellen.
Bis 9. Juni 2025 – Deadline für Anfragen: CDP-Requester müssen bis zur Woche vom 9. Juni ihre finalen Listen mit Unternehmen eingereicht haben, die sie zur Offenlegung auffordern. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie bis Anfang Juni typischerweise die offiziellen Einladungen zur Teilnahme erhalten, entweder von Investoren oder Kunden.
16. Juni 2025 – Start der Antwortphase: In der Woche vom 16. Juni öffnet das Online-Response-System von CDP für 2025. Ab diesem Tag können Unternehmen ihren Fragebogen direkt im CDP-Portal ausfüllen und einreichen. Die Bearbeitungszeit für den CDP-Fragebogen erstreckt sich über den Sommer. Viele Firmen nutzen diese Phase von Juni bis September intensiv für die Datensammlung und Abstimmung intern.
15. September 2025 – Scoring Deadline: Wer eine offizielle Bewertung (Score) von CDP erhalten möchte, muss den Fragebogen bis Mitte September 2025 abgeschlossen und eingereicht haben. Die Woche vom 15. September markiert die Hauptdeadline, um in den Scoring-Prozess aufgenommen zu werden. Bis zu diesem Stichtag sollten alle Antworten final im Portal stehen.
17. November 2025 – Letzte Frist für Offenlegung: Unternehmen, die den Termin im September verpassen oder sich entschieden haben, ohne Scoring offenzulegen, haben bis zur Woche vom 17. November Zeit, ihre Antworten einzureichen. Diese späteren Einreichungen werden von CDP nicht mehr für das Rating 2025 berücksichtigt, können aber trotzdem für Transparenz gegenüber Stakeholdern genutzt werden. Gleichzeitig ist dies auch die Frist, um etwaige Korrekturen oder Ergänzungen an einer bereits eingereichten Antwort vorzunehmen
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Die CDP-Scores 2025 und die begehrten A-Listen werden voraussichtlich gegen Jahresende 2025 veröffentlicht. Unternehmen erfahren dann ihren Score und können ihn mit dem Vorjahr vergleichen. Wichtig: Nur wer bis zur Scoring-Deadline im September vollständig offenlegt, kommt für ein Rating in Frage. Andere Veröffentlichungen werden zwar auf der CDP-Webseite veröffentlicht, aber nicht benotet.
Nutzen der CDP-Offenlegung für Unternehmen
Angesichts des beträchtlichen Aufwands fragen sich viele Unternehmen: Lohnt sich die CDP-Offenlegung überhaupt? Die Antwort lautet ja, denn die Teilnahme am CDP bietet mehrfachen Mehrwert:
Vergleichbarkeit und Benchmarking: Durch den CDP-Score können Unternehmen ihre Leistungen im Klimaschutz und Umweltmanagement mit Mitbewerbern vergleichen. Das CDP-Rating ist zu einem de-facto-Standard geworden, an dem Stakeholder Fortschritte ablesen können. Fast alle großen Unternehmen – z.B. nahezu der gesamte FTSE100-Aktienindex – nehmen mittlerweile am CDP teil, was den Score zu einem glaubwürdigen Benchmark macht
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.Investorenerwartungen und Zugang zu Kapital: Investoren bewerten Umwelttransparenz als Zeichen für zukunftsfähiges Management. Ein gutes CDP-Rating kann daher den Zugang zu Investitionen und Krediten erleichtern.
Reputation und Kundenbeziehungen: Ein guter CDP-Score stärkt die Reputation bei Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit. Immer mehr Großkunden – insbesondere im Rahmen von Lieferketten-Initiativen – fordern ihre Zulieferer auf, am CDP teilzunehmen. Gerade im Hinblick auf die derzeitigen Unsicherheiten um nationale und internationale Lieferkettengesetze können CDP Rating an Bedeutung gewinnen. Unternehmen ohne Offenlegung riskieren in Nachhaltigkeits-Ratings schlecht abzuschneiden oder gar Geschäftsbeziehungen zu verlieren, wenn Auftraggeber Transparenz einfordern.
Interner Nutzen und Vorbereitung auf Regulierung: Der CDP-Fragebogen deckt alle relevanten Umweltaspekte ab (von Treibhausgasinventaren über Risiken & Chancen bis zur Unternehmensstrategie). Das Ausfüllen zwingt ein Unternehmen dazu, Daten und Prozesse zu strukturieren und Lücken aufzudecken. Es hilft, um unternehmensintern ein klareres Bild der eigenen Nachhaltigkeitsperformance zu erstellen, was wiederum Effizienzpotenziale offenbart.
Aufwand und Herausforderungen im CDP-Prozess
Trotz aller Vorteile darf man den Aufwand der CDP-Teilnahme nicht unterschätzen. Der Prozess ist komplex und zeitintensiv – insbesondere, wenn ein Unternehmen erstmals teilnimmt oder noch nicht über ein ausgereiftes ESG-Datenmanagement verfügt:
Umfangreicher Fragebogen: Der CDP-Fragebogen 2025 ist sehr detailliert. Für große Unternehmen („Full Corporate Questionnaire“) umfasst er bis zu 13 Module mit Hunderten von Einzel-Fragen, verteilt auf die Themen Klima, Wälder, Wasser, Biodiversität, Plastik und Unternehmensführung (siehe offizielle CDP Fragebögen für 2025
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). Selbst für erfahrene Nachhaltigkeitsteams bedeutet das einen erheblichen Arbeitsaufwand: Daten müssen aus verschiedenen Abteilungen zusammengetragen, dokumentiert und in das vorgegebene Format gebracht werden. Die Beantwortung kann mehrere Personen über Wochen oder Monate beschäftigen.Interne Abstimmung: Da der CDP-Fragebogen viele Unternehmensbereiche berührt (von CO₂-Bilanzen über Risikomanagement bis zu Governance und Strategie), sind oft bereichsübergreifende Abstimmungen nötig. Das Nachhaltigkeitsteam muss Informationen von z.B. Umwelttechnik, Finanzen, Produktion und ggf. der Geschäftsführung einholen.
Datentiefe und Prüfungen: CDP fordert nicht nur qualitative Aussagen, sondern vor allem quantitative Kennzahlen und Belege. Die Qualitätssicherung der Antworten (Plausibilitätschecks, Abstimmung mit früheren Angaben, Vermeidung von Widersprüchen) ist eine Herausforderung. Zudem können die Antworten von CDP stichprobenartig validiert werden – d.h. falsche oder ungenaue Angaben könnten zu Punktabzug oder Nachfragen führen.
Enge Fristen: Die oben genannten Deadlines setzen Unternehmen unter erheblichen Zeitdruck. Insbesondere die Monate Juli und August – wenn viele Mitarbeitende im Sommerurlaub sind – fallen in die heiße Phase der Dateneingabe. Eine vorausschauende Ressourcenplanung ist daher wichtig, damit die CDP-Offenlegung nicht zwischen anderen Projekten untergeht. Für global agierende Konzerne kommt hinzu, dass verschiedene Zeitzonen und Sprachen berücksichtigt werden müssen, wenn Töchter weltweit Daten liefern.
Trotz des Aufwands zahlt sich eine gründliche Teilnahme aus – zum einen im besseren Score, zum anderen in der Lernkurve für die Organisation. Viele Unternehmen wachsen mit dem CDP-Prozess in ihrer Nachhaltigkeitssteuerung: Datenflüsse werden verbessert, Verantwortlichkeiten geklärt und Nachhaltigkeitsthemen im Management verankert.
Mit den richtigen Tools lässt sich der Aufwand erheblich reduzieren. KI-basierte Software wie turnus.ai bietet z.B. einen CDP-Fragebogen-Assistenten, der Unternehmen bei der Beantwortung unterstützt. turnus.ai kann vorhandene Umweltdaten nutzen, um Antwortvorschläge direkt im CDP-Portal zu generieren – das spart Zeit und erleichtert den Prozess erheblich. Wenn ihr die CDP-Offenlegung 2025 effizienter gestalten möchten, lohnt sich ein Blick auf unser aktuelle Early Access Angebot. Bis zum 31.05 könnt ihr euch eine Frühzugang zur turnus.ai CDP Erweiterung sicher und den CDP-Fragebogen dieses Jahr in Rekordzeit beantworten.