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CSRD und die Auswirkungen auf KMUs
30.10.2024
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bringt neue Berichtspflichten für große Unternehmen und börsennotierte KMUs mit sich. Auch wenn die meisten kleineren Unternehmen nicht direkt betroffen sind, hat die CSRD doch erhebliche Auswirkungen auf viele KMUs in Deutschland. Warum? Weil ihre großen Kunden nun strenge Anforderungen an die Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette stellen müssen.
Welche Unternehmen sind direkt betroffen?
Die CSRD betrifft alle großen Unternehmen in der EU sowie alle börsennotierten Unternehmen, außer gelisteten Kleinstunternehmen. Als groß gelten Unternehmen, wenn sie mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:
Mehr als 250 Mitarbeiter
Über 40 Millionen Euro Umsatz
Eine Bilanzsumme von über 20 Millionen Euro
Indirekte Auswirkungen auf KMUs
Nicht börsennotierte KMUs sind zwar von der direkten Berichtspflicht der CSRD ausgenommen, doch die Realität sieht oft anders aus. Sobald sie Großkunden beliefern, die unter die CSRD fallen, werden auch sie ein Teil der Nachhaltigkeitskette. Plötzlich brauchen die Großunternehmen detaillierte ESG-Daten, um ihre eigenen Pflichten zu erfüllen – und diese Verantwortung wird an die Zulieferer weitergereicht. So geraten auch KMUs mitten in die Berichtspflichten ihrer Großkunden und stehen schnell im Fokus.
1. Häufigkeit der Anfragen von Großunternehmen
Großunternehmen sind verpflichtet, ESG-Daten ihrer Zulieferer regelmäßig zu erfassen. Die Häufigkeit der Anfragen hängt von den individuellen Anforderungen des Großunternehmens ab und kann stark variieren. Für KMUs bedeutet das eine ständige Bereitschaft zur Datenerfassung und -bereitstellung. Plötzlich muss man nicht nur das eigene Geschäft am Laufen halten, sondern auch kontinuierlich Daten liefern. Der administrative Aufwand ist enorm und wächst mit jeder neuen Anfrage.
2. Welche Informationen werden abgefragt?
Die Anfragen sind oft sehr umfangreich. Gefragt sind:
Umweltdaten: CO₂-Emissionen, Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch, Angaben zum Abfallmanagement
Soziale Aspekte: Arbeitsbedingungen, Sicherheit am Arbeitsplatz, Maßnahmen zur Vermeidung von Kinderarbeit
Governance-Daten: Einhaltung von Richtlinien zur Korruptionsprävention
All diese Informationen sind essenziell, um die Nachhaltigkeitsbilanz der gesamten Wertschöpfungskette zu bewerten und die gesetzlichen Anforderungen der CSRD zu erfüllen.
3. Formate der Anfragen
Die Art und Weise, wie die Anfragen gestellt werden, ist oft kompliziert und wenig standardisiert. Es gibt:
Standardisierte Fragebögen in Excel- oder CSV-Formaten, die individuell von jedem Kunden gestaltet sind.
Online-Portale wie osapiens, Workiva oder Integrity Next, die ESG-Daten zentral erfassen. KMUs müssen sich mit mehreren Portalen vertraut machen, unterschiedliche Logins verwalten und die Daten oft mehrfach eingeben.
Selbstauskunftsformulare, die als E-Mail-Anfragen oder über spezielle Online-Formulare ankommen.
Diese Vielfalt an Formaten führt zu erheblichem Mehraufwand und sorgt für zusätzlichen Stress.
4. Erhöhter administrativer Aufwand
Dieser administrative Aufwand ist gerade für kleinere Unternehmen eine echte Herausforderung. Die meisten KMUs verfügen nicht über spezialisierte Nachhaltigkeitsteams. Stattdessen ist es oft der Umweltbeauftragte oder eine einzelne Person, die all diese Anfragen zusätzlich zu den täglichen Aufgaben bewältigen muss. Das Resultat? Überstunden, Frustration und ein erhöhtes Risiko für Fehler – Fehler, die wiederum das Verhältnis zu wichtigen Großkunden gefährden können.
5. Risiko für Geschäftsbeziehungen
Unzureichende oder verspätete Antworten auf ESG-Anfragen können das Verhältnis zu wichtigen Kunden stark belasten. Wer als Zulieferer nicht in der Lage ist, die gewünschten Informationen bereitzustellen, riskiert, aus der Lieferkette ausgeschlossen zu werden. Für die großen Unternehmen steht viel auf dem Spiel – ihre Einhaltung der CSRD ist gesetzlich verpflichtend. Deshalb arbeiten sie nur mit Zulieferern zusammen, die ebenfalls zuverlässig sind und die erforderlichen Daten liefern können.
6. Kosten für Datenmanagement
Um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, sind Investitionen in geeignete Datenmanagement-Systeme oft unumgänglich. Manuelle Datenerfassung stößt schnell an ihre Grenzen – sowohl zeitlich als auch finanziell. Softwarelösungen zur Erfassung, Verwaltung und Übermittlung der ESG-Daten können eine erhebliche Belastung darstellen. Diese Investitionen sind jedoch notwendig, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und wettbewerbsfähig zu bleiben.
7. Chancen durch Nachhaltigkeitsinitiativen
Doch es gibt auch eine andere Seite der Medaille. Wer es schafft, proaktiv auf die neuen Anforderungen zu reagieren, kann seine Wettbewerbsposition stärken. Viele Großunternehmen bevorzugen Zulieferer, die nicht nur bereit sind, die geforderten Daten zu liefern, sondern auch eine klare Strategie zur Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsleistung verfolgen. Das eröffnet Chancen: Eine starke Nachhaltigkeitsbilanz kann KMUs helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.
Was sollten KMUs jetzt tun?
ESG-Daten erfassen: Systematisch relevante Daten sammeln, um die Anfragen effizient zu beantworten.
Technologie nutzen: Automatisierungslösungen wie turnus.ai einsetzen, um Zeit zu sparen und Fehler zu minimieren.
Proaktive Kommunikation: Eng mit Großkunden zusammenarbeiten, um die Anforderungen frühzeitig zu verstehen und optimal zu erfüllen.
Wie turnus.ai Sie unterstützen kann
turnus.ai bietet eine Plattform zur automatisierten Beantwortung von ESG-Anfragen. KMUs sparen Zeit, vermeiden Fehler und liefern konsistente Informationen. Damit wird der administrative Aufwand reduziert und das Unternehmen kann sich auf das Wesentliche konzentrieren: das Wachstum und die Stärkung seiner Nachhaltigkeitsbilanz. Mehr auf turnus.ai.